[caption id="attachment_1516" align="alignleft" width="540"] Roland Herrmann in der Staatskanzlei[/caption] Auf dem alljährlichen Arbeitstreffen von SED-Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen zur DDR-Geschichte in der Brandenburger Staatskanzlei diskutierte Roland Herrmann vom Verein „Kindergefängnis Bad Freienwalde“ am Donnerstagabend mit Ministerpräsident Dietmar Woidke die bislang unbefriedigende gesellschaftliche Anerkennung des Leids der ehemaligen Insassen. Um die demütigenden Wege über langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden, warb Herrmann beim Ministerpräsidenten darum, sich für eine Änderung im strafrechtlichen Rehabilitationsgesetz für die Opfer der DDR stark zu machen. Woidke unterstützte dieses Abliegen und sicherte zu, die Umsetzungsmöglichkeiten prüfen zu lassen. Der Ministerpräsident bestätigte auf dem Arbeitstreffen, dass das Bundesgesetz einer Präzisierung bedarf, ob das allerdings über eine Bundesratsinitiative der Landesregierung machbar sei, könne Woidke noch nicht sagen.
Am 21. November will der Verein „Kindergefängnis Bad Freienwalde“ eine Spendenkampagne zur Unterstützung der Errichtung eines Mahnmals in der Kurstadt starten. Um 10:00 Uhr wollen ehemalige Insassen vor dem Büro der Landtagsabgeordneten Jutta Lieske (SPD) in Bad Freienwalde dazu neue Spendendosen vorstellen. Neben der SPD-Politikerin und dem Vereinsvorsitzenden Roland Herrmann wird auch die Landtagsabgeordnete der Bündnisgrünen Heide Schinowsky vor Ort sein. „Viele unserer Mitglieder und Unterstützer kamen auf uns zu und wollten sich an dem Mahnmal beteiligen, damit es auch wirklich aufgestellt wird“, erklärte der Vorsitzende des Vereins „Kindergefängnis Bad Freienwalde“ Roland Herrmann. Parteiübergreifend sagten auch Landtagsabgeordnete zu, entsprechende Spendendosen aufzustellen. Der Landrat von Märkisch Oderland Gernot Schmidt versicherte bereits im Sommer 2016, ein Mahnmal vor dem ehemaligen Kindergefängnis in der Bad Freienwalder Adolf-Bräutigam-Straße mitzufinanzieren.
Die energiepolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Heide Schinowsky hat die Landesregierung aufgefordert, im neuen Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP) die Aufstellung weiterer Braunkohlenpläne auszuschließen. „Den Vereinten Nationen zufolge wird 2016 wahrscheinlich das bislang wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung von Klimadaten. Auf dem Klimagipfel in Marrakesch wird derzeit darum gerungen, die Klimaerwärmung auf ein gerade noch verträgliches Maß zu begrenzen. Hier wäre es völlig aus der Zeit gefallen, in Brandenburg den Aufschluss neuer Tagebaue zuzulassen“, sagte Heide Schinowsky. Im Brandenburger Braunkohlenausschuss wird am Donnerstag erstmalig über einen Kohleausstiegspfad diskutiert.
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion hat die Landesregierung in den laufenden Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2017/18 aufgefordert, knapp zwei Millionen Euro für ein Forschungsprogramm zur Eindämmung der Spreeverockerung bereit zu stellen. Zur Finanzierung der Forschungsvorhaben sollen die bisherigen Landesmittel für die militärisch ausgerichtete Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) umgeschichtet bzw. auf die Förderung der ILA durch das Land verzichtet werden. ,,Mit der braunen Spree haben wir es mit einem Jahrhundertproblem zu tun, das noch wenig erforscht ist. Die Finanzmittel im Kampf gegen die Verockerung einzusetzen, ist wesentlich sinnvoller als die Luftfahrtindustrie mit Steuergeldern zu unterstützen", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Heide Schinowsky.
Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, unter dem Motto „Stärken stärken“ hatte die Landesregierung im November 2005 15 sogenannte Regionale Wachstumskerne bestimmt und der Wirtschaftsförderung in Brandenburg damit eine neue Richtung gegeben. Anlass waren geringer werdende Mittel von Bund und EU und sowie Herausforderungen wie der demographische Wandel und die unterschiedliche Entwicklung in den Regionen. Im Kern der Debatte heute steht nun die Frage: Wie erfolgreich ist dieses Konzept wirklich? Nimmt man den jüngsten Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums zum Stand der deutschen Einheit als Maßstab, wird uns in Brandenburg der seit Jahren stabile Rückstand zum Westen bestätigt. Und der nun vorgelegte 15. Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe Integrierte Standortentwicklung gibt leider keine Antwort auf die Frage, warum Brandenburg auch gegenüber den westdeutschen Flächenländern nicht aufholt.