Mittelfristiger Kohleausstieg: Klimazeugen appellieren an Deutschland

Dorffest2015-7069 Auf dem heutigen Dorffest in Atterwasch (Spree-Neiße) gegen neue Tagebaue vom Bündnis für Heimat und Zukunft versicherte die energiepolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Heide Schinowsky den "Klimawandelzeugen" aus Asien und Asien, weiter mit ganzer Kraft daran zu arbeiten, dass das Industrieland Deutschland mittelfristig aus der Kohle aussteigt. Zuvor appellierten Hindou Oumarou Ibrahim aus dem Tschad, die die Kleinbauern vertritt und Melvin Purzuelo von den Philippinen, der sich für die Rechte von Fischern einsetzt an die Politik und den Betreiber Vattenfall, alle Kohlekraftwerke schrittweise stillzulegen und Planungen für neue Tagebaue einzustellen. An dem bereits zum fünften Mal stattfindenden Dorffest nahmen mehrere hundert Menschen aus ganz Brandenburg teil.

Dorffest2015-7022"Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation, müssen wir uns klarmachen, dass unser Wohlstand und unsere Energieproduktion auch weltweit Auswirkungen hat. Die Zahl der Klimaflüchtlinge wird noch deutlich zunehmen", sagte Schinowsky. "Deutschland kann es aber schaffen, erst aus der Atomkraft und mittelfristig auch aus der Kohle auszusteigen und so ein Vorbild in der Welt zu sein". Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass wetterbedingte Katastrophen jedes Jahr Zehntausende Menschen das Leben kosten. Überlebende sind auf die oft unzureichende Nothilfe für Trinkwasser, Nahrungsmittel, Unterkunft und medizinische Versorgung angewiesen. Viele stehen vor dem Nichts, etwa wenn das Vieh bei einer Überschwemmung ertrunken oder der Boden unbrauchbar geworden ist oder ein schwerer Sturm ihre Fischerboote zerstört hat. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel vielerorts zu wachsender Häufigkeit, Intensität oder Dauer solcher Katastrophen führen wird.