Heide Schinowsky

Ehemaliger Tagebau Cottbus-Nord: Flutung des zukünftigen „Cottbuser Ostsee“ ab November unwahrscheinlich

www.ideengrün.de | markus pichlmaier Die Flutung des Cottbuser Ostsees wird sich wahrscheinlich verzögern. Grund dafür ist die langanhaltende Trockenheit und das Niedrigwasser in der Spree. „Im Fall, dass das natürliche Wasserdargebot, wie aktuell gegeben, zu gering ausfällt, könnte die Flutung entsprechend eines möglichen Planfeststellungsbeschlusses derzeit nicht umgesetzt werden“ erklärte der neue Wirtschaftsminister Jörg Steinbach auf Anfrage der Landtagsabgeordneten Heide Schinowsky. „Die Umsetzung der Flutungsmaßnahme am Cottbuser Ostsee richtet sich allerdings nach dem tatsächlich verfügbaren, natürlichen Wasserdargebot im Spree-Einzugsgebiet“, so Steinbach. Der tschechische Bergbaubetreiber LEAG will bereits im November mit der Flutung des ehemaligen Braunkohle-Tagebaus Cottbus-Nord beginnen und hat – sofern der Planfeststellungsbeschluss bis dahin noch nicht vorliegt – die vorzeitige Flutung beantragt. Ein endgültiger Beschluss des Landesbergamtes wird allerdings nicht vor Ende des Jahres erwartet. Der zukünftig größte künstliche See Deutschlands soll zu etwa 90 Prozent mit Wasser aus Spree gefüllt werden.

„Es ist nicht davon auszugehen, dass sich das gesamte System der Spree innerhalb eines Monats von der langen Trockenheit erholt. Es gibt auch keinen akuten Handlungsbedarf, der einen vorzeitigen Flutungsbeginn rechtfertigen könnte“, sagt die bergbaupolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion Heide Schinowsky. Die LEAG möchte das Projekt so schnell wie möglich abgeschlossen haben und es der öffentlichen Hand übergeben. Der ehemalige Tagebau Cottbus Nord sei für den tschechischen Eigentümer ein reiner Kostenfaktor, so Schinowsky: „Es wäre nicht vermittelbar, dass die Wasserentnahme aus der Spree für Privatpersonen streng begrenzt wird, aber dem Braunkohlebergbaubetreiber eine vorzeitige Flutung genehmigt wird“.

Zudem gebe es noch Unklarheit darüber, ob der zukünftige Ostsee ein Speicher werden soll. „Die Entscheidungshoheit, ob der Cottbuser Ostsee ein wasserwirtschaftlicher Speicher werden kann und soll, liegt bei der Obersten Wasserbehörde des Landes Brandenburg. Über eine abschließende Entscheidung ist dem Ministerium für Wirtschaft und Energie nichts bekannt“, erklärte Wirtschaftsminister Steinbach auf Anfrage. „Dass wenige Monate vor der geplanten Flutung immer noch unklar ist, ob der See ein Wasserspeicher werden soll, nährt Zweifel an dem Großprojekt“, so Schinowsky. Mit Nutzung des Sees als Wasserspeicher werden in nördlich angrenzenden Orten Vernässungen befürchtet.

Aktuelle Seite: Startseite Meine Themen Tagebau-Folgen Ehemaliger Tagebau Cottbus-Nord: Flutung des zukünftigen „Cottbuser Ostsee“ ab November unwahrscheinlich

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.