Am 21. November will der Verein „Kindergefängnis Bad Freienwalde“ eine Spendenkampagne zur Unterstützung der Errichtung eines Mahnmals in der Kurstadt starten. Um 10:00 Uhr wollen ehemalige Insassen vor dem Büro der Landtagsabgeordneten Jutta Lieske (SPD) in Bad Freienwalde dazu neue Spendendosen vorstellen. Neben der SPD-Politikerin und dem Vereinsvorsitzenden Roland Herrmann wird auch die Landtagsabgeordnete der Bündnisgrünen Heide Schinowsky vor Ort sein. „Viele unserer Mitglieder und Unterstützer kamen auf uns zu und wollten sich an dem Mahnmal beteiligen, damit es auch wirklich aufgestellt wird“, erklärte der Vorsitzende des Vereins „Kindergefängnis Bad Freienwalde“ Roland Herrmann. Parteiübergreifend sagten auch Landtagsabgeordnete zu, entsprechende Spendendosen aufzustellen. Der Landrat von Märkisch Oderland Gernot Schmidt versicherte bereits im Sommer 2016, ein Mahnmal vor dem ehemaligen Kindergefängnis in der Bad Freienwalder Adolf-Bräutigam-Straße mitzufinanzieren.
Zuvor wird Herrmann am Donnerstag sich mit Ministerpräsident Dietmar Woidke über Pläne und Forderungen seines Vereins austauschen. Der Ministerpräsident lädt zu einem alljährlichen Arbeitstreffen von SED-Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen zur DDR-Geschichte in die Brandenburger Staatskanzlei ein.
21. November 2016 10:00 Uhr bis 10:30 Uhr
SPD Bürgerbüro Königstraße 31 16259 Bad Freienwalde Kontakt vor Ort: Mobil: 0178 502 58 29
Bis Ende der 1987 befand sich in Bad Freienwalde in einem ehemaligen preußischen Gefängnis ein Heim für Kinder und Jugendliche, in dem die Insassen unter menschenunwürdigen Bedingungen, ohne Außenkontakte und Großteils für deutlich längere Zeit, als selbst zu DDR-Zeiten rechtlich zulässig weggeschlossen waren. Die ehemaligen Insassen des Brandenburger Durchgangsheims in Bad Freienwalde gründeten im Jahr 2012 einen eigenen Verein um ihre Interessen durchsetzen zu können. Derzeit wird das im Privateigentum befindliche ehemalige DDR-Durchgangsheim zu einem Polizeirevier in Bad Freienwalde umgebaut.