Brandenburg ist beim Ausbau des „freien WLAN“ immer noch ein Entwicklungsland. Das ist das Ergebnis einer Expertenanhörung im Wirtschaftsausschuss des Brandenburger Landtages am Mittwoch in Potsdam. Als Gründe gaben Experten vom Branchenverband Bitkom und vom Städte- und Gemeindebund die Störerhaftung und Kosten für die Umsetzung der Anschlüsse an. Dennoch gebe es mit Städten wie Cottbus und Falkensee (Havelland) Lichtblicke am Horizont.
„Das Land Brandenburg sollte eine Strategie zum Ausbau des freien WLANs entwickeln. Andere Bundesländer wie Berlin oder das Flächenland Bayern haben das bereits in Angriff genommen und freie WLAN-Hotspots installiert“, sagt Heide Schinowsky. Die sogenannte „Störerhaftung“, bei der ein Anbieter für eine mögliche illegale Nutzung haftbar sein könnte, wird wahrscheinlich noch in den kommenden Wochen auf Bundesebene entschärft. Für die Kosten gebe es Fördermittel. Im Endeffekt stehe dem Ausbau von freiem WLAN nichts mehr im Wege, meint Schinowsky. Die Stadt Cottbus nehme in Brandenburg eine Vorreiterrolle beim Ausbau des freien WLANS ein, erklärte eine Vertreterin des Städte- und Gemeindebundes. Der Werksleiter des kommunalen Rechenzentrums Cottbus erläuterte, die Stadt habe bereits mehrere freie WLAN-Hotspots eingerichtet. Dadurch könnten sich Nutzer in öffentlichen Gebäuden – wie dem Stadthaus – kostenfrei und unbürokratisch mit dem Internet verbinden. Das Angebot werde auch gut angenommen. So surften über 1.000 Benutzer pro Monat in den freien WLAN-Hotspots der Stadt. Auch durch die insbesondere bei Touristen beliebten Hotspots der Initiative „Freifunk“ werde das Internetangebot in Cottbus wesentlich verbreitert. Allein in Cottbus und Umgebung bietet „Freifunk“ mittlerweile 44 freie WLAN-Hotspots an.