Die immer wieder verzögerten Baumaßnahmen am S-Bahnhof Eichwalde nähern sich so langsam dem Ende entgegen. Wird damit Ruhe einkehren? "Nein", meint Andrea Lübcke, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen in der Eichwalder Gemeindevertretung: "Die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrsbereich werden auch an der Gemeinde Eichwalde nicht vorbeigehen. Wenn wir uns ehrlich machen, müssen wir uns schon heute den Aufgaben von morgen stellen. Im Moment haben wir alle mehr Fragen als Antworten aber wir stellen uns der Aufgabe", sagt Lübcke: "Wenn wir wollen, dass der Verkehr klimaneutral wird, bedeutet dies auch, dass wir Bedingungen schaffen, die es mehr Menschen erlauben, vom Auto auf den ÖPNV oder das Fahrrad umzusteigen. Dazu gehört insbesondere auch eine gute Anbindung des ländlichen Raumes an das Schienennetz. Mit aktuell nur 2-stündlichen Halten im ländlichen Raum wird niemand das Auto stehen lassen. Wir brauchen also eine Taktverdichtung. Diese wiederum führt bei uns im Ort zu langen Schrankenschließzeiten und den Bedarf einer niveaufreien Querung".
Lübcke weist darauf hin: "Nicht außer Acht lassen dürfen wir auch die Verkehrsplanungen im Rahmen des Strukturwandels im Lausitzer Kohlegebiet. Keiner kann sich heute vorstellen, was es für Auswirkungen hat, wenn ein ICE nach Görlitz mit 200 km/h durch unseren Ort donnert. Auch wenn die Strecke ICE-tauglich werden soll, bedarf es einer niveaufreien Querung - also eines Tunnels oder einer Brücke. Aber heißt niveaufrei auch barrierefrei?". Die Ministerpräsidenten von Brandenburg Dietmar Woidke und Sachsen Michael Kretschmar haben in der Vergangenheit die Schnellzug-Variante Berlin-Cottbus-Görlitz ins Gespräch gebracht.
Um sich einen Überblick zu verschaffen, was im Verkehrsbereich für Veränderungen anstehen, laden die Eichwalder Bündnisgrünen am 3. Juni zu einem "verkehrspolitischen Spaziergang" rund um das Bahnhofsviertel ein. Was bedeutet das Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts für die lokale Verkehrswende in boomenden Gemeinden wie Eichwalde vor den Toren Berlins? Welche Auswirkungen werden Verkehrsprojekte im Rahmen des Strukturwandels in der Lausitz haben? Diese und andere Fragen sollen am 3. Juni zusammen bei einem Rundgang mit dem verkehrspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen Stefan Gelbhaar (MdB), der Strukturwandelexpertin der Lausitzer Bündnisgrünen Heide Schinowsky und der stellvertretenden Bürgermeisterin von Eichwalde Karolin Langner andiskutiert werden. Auch der Eichwalder Bürgermeister Jörg Jenoch signalisierte sein Kommen, wenn er eine Terminüberschneidung lösen kann.
Datum: 3. Juni 2021
Ort: Eichwalde
Beginn: 12.00 Uhr, Treffpunkt Bahnhofstr./Ecke August Bebel Allee an der roten Bücherausleihezelle (Ehemalige Telefonzelle)
Adresse: Bahnhofstraße 1, 15732 Eichwalde
Ende: 13.00 Uhr auf der anderen Seite des S-Bahnhofes Eichwalde
Stefan Gelbhaar (MdB)
Heide Schinowsky (Strukturwandelexpertin der Brandenburger Bündnisgrünen)
Andrea Lübcke (Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen in der Eichwalder Gemeindevertretung)
Karolin Langner (Kämmerin und stellv. Bürgermeisterin Eichwalde)
ggf. Jörg Jenoch (Bürgermeister Eichwalde)
Reinhard Kähler (Vorsitzender ADFC Königs Wusterhausen)