Ein zivilgesellschaftliches Bündnis hat sich für die Schaffung einer europäischen Direktverbindung auf der Schiene von Berlin über Cottbus und Görlitz weiter nach Liberec und Prag ausgesprochen. Die Lausitzer Bündnisgrünen begrüßen den Vorstoß. "Wir sehen in dem Vorschlag eine große Chance, im Rahmen des Strukturwandels auch das Zusammenwachsen in Mitteleuropa zu fördern. Die Idee sollte unbedingt ernsthaft geprüft werden", sagt die Vorsitzende der Bündnisgrünen Spree-Neiße Heide Schinowsky. Nach Ansicht der Lausitzer Bündnisgrünen könnte die Schaffung einer Direktverbindung nach Prag über die Lausitz und Nordböhmen auch für einen "Push" bei der Planung des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz sorgen.
In Dezember 2021 war deutlich geworden, dass Berlin-Görlitz nicht vor 2037 kommen solle, weil die Deutsche Bahn nach ihren Kriterien der Verkehrswegeplanung die Trasse als "unwirtschaftlich" (zu dünn besiedelt, bisher zu wenig wirtschaftliches Potenzial) eingestuft hatte. "Wenn Züge aus Berlin nicht in Görlitz enden würden, sondern nach Prag und Wien weiterfahren, könnte das für eine bessere Wirtschaftlichkeit der Strecke sorgen", meint Schinowsky. "Wir werden Kontakt mit dem Bündnis aufnehmen und über das weitere Vorgehen beraten", kündigte die Kreisvorsitzende an.